Die Anforderungen in Südtirol steigen erheblich

Familienangehörige in der Pflege brauchen definitiv Halt und Hilfe auf mehreren Fronten

Aus der Zeitschrift „Dolomiten“ vom 2.2.2024

Lange, aufreibende Wartezeiten bis zur fachärztlichen Visite oder auch bis das Team der Pflegeeinstufung vor Ort vorstellig wird, erfordern immer wieder Geduld bei den Angehörigen von Menschen mit Demenz.

Der Verein Alzheimer Südtirol ASAA will nun mit einem weiteren praktischen Angebot, diese Zeitspannen überbrücken und den Hilfesuchenden über das Ehrenamt eine konkrete Hilfestellung garantieren, gerade dann wenn sich der Gesundheits- und Gemütszustand der Erkrankten und aller im Pflegealltag involvierten Personen, zuspitzt, so Präsident Ulrich Seitz. Wir haben immer mehr Demenzkranke im Lande, und erreichen weit mehr als 12.000, mit einem Trend der zwar im Alpenraum ungefähr ähnlich aussieht, aber immer öfters immer mehr von den Familien, die zu Hause pflegen, abverlangt. Und da möchten wir ansetzen, betont Ulrich Seitz. Mit Kathrin Malfertheiner steht nun dem Verein eine kompetente Ergotherapeutin zur Seite, die sei es über Schulungen wie auch über Hausbesuche, Antworten auf den vorgebrachten Bedarf geben kann. Die Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind.

Im Bild: Ulrich Seitz und Ergotherapeutin Kathrin Malfertheiner

Diese neue Ressource ist für uns ein absoluter Mehrwert.

  • Ziel ist es, Menschen bei der Durchführung von für sie bedeutungsvollen Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit/Erholung in ihrer Umwelt zu stärken.
  • Es werden spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung eingesetzt, um die  Handlungsfähigkeit im Alltag, die gesellschaftliche Teilhabe und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
  • Zudem stehen Anleitung/Training sinnvoller Alltagsaktivitäten sowie die Identifizierung von Strategien, die für die jeweilige Alltagssituation am besten geeignet sind im Vordergrund. Zunehmend wichtig ist ebenso die Unterstützung bei der Strukturierung des Tagesablaufs. Es sei daran erinnert, dass derzeit rund 10.000 Personen hierzulande über Jahre kontinuierlich zu Hause betreut werden. Des Weiteren möchte der Verein Alzheimer Südtirol, so Ulrich Seitz ganz spezifische Vorschläge für Veränderungen in der häuslichen Umgebung für mehr Sicherheit und Orientierung (Hilfsmittel, Abbau architektonischer Barrieren) liefern. In diesem Zusammenhang erinnert der Verein, dass ab 8. März 2024, jeweils am Freitag-Nachmittag und am Samstag-Vormittag eine weitere Auflage des erfolgreichen Qualifizierungskurses für Pflegende stattfindet. In knapp 50 Stunden können dabei Interessierte aus allen Landesteilen in Bozen sehr viel rund um Demenz aus krankenpflegerischer, juridischer und sozialer Sicht erfahren, mit einem Fokus den Pflegealltag daheim zu erleichtern. Einschreibungen und Infos sind hierfür ab sofort über info@asaa.it oder der Grünen Nummer 800660561 möglich, ebenso wie für die Teilnahme an den Treffen mit der Expertin des so genannten „Sentemente-Modells“, Anna Gaburri. Dabei geht es mit Beginn 7. Februar 2024 immer am Mittwoch ab 17 Uhr darum, durch gezielte Übungen und das Erlernen spezieller Techniken, gerade beim fortgeschrittenen Krankheitsverlauf, den Menschen zuhause besser zur Seite zu stehen. Wie auf Schmerz und Verlust reagiert werden kann, stellt dabei einen grundlegenden Schwerpunkt der Initiative dar.

Monika Kripp Fachbeirat ASAA

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