Bei der Vorbereitung dieser Infoblätter für Angehörige von Patienten mit Alzheimer und damit verbundenen Leiden haben wir uns oft gefragt, ob wir nicht unserer Absicht entgegenhandeln und statt Hilfe zu vermitteln, womöglich noch weitere Frustrationen hervorrufen: Bestimmte Hinweise kennen die pflegenden Angehörigen leider selbst schon zur Genüge und andere Ratschläge mögen in einzelnen Situationen derart abwegig erscheinen, dass sie eher Gegenwehr hervorrufen könnten.

Es ist jedoch klar, dass diese Hinweise sich an alle richten müssen, während jeder kranke Angehörige einen Fall für sich darstellt und sich verschiedene Gefühlssituationen entwickeln, die von der jeweiligen Krankheitsphase abhängen.

Wir glauben, dass diese Infoblätter dennoch vor allem im Anfangsstadium der Krankheit hilfreich für die Angehörigen sind, die leider mit einer Situation rechnen müssen, die ihr Leben umkrempeln wird.

Es ist jedenfalls ratsam, sich bald darüber im Klaren zu sein, dass man mit einer Krankheit fertig werden muss, die zu einer ständigen Rückentwicklung des geliebten Menschen führt: Dieser wird nämlich eines Tages auch seine Familienmitglieder, ja sogar sich selbst nicht mehr wiedererkennen. Er wird also immer mehr Hilfe brauchen, bis zu dem Zeitpunkt, wo sie dauernd in Anspruch genommen wird.

Diese Aussichten sollte der Angehörige sich um so mehr vor Augen führen, je näher ihm dieser Mensch steht: der/die Kranke muss akzeptiert werden! Das daraus folgende Verhalten hängt wieder von den Einzelnen und dem Grad dessen ab, was für sie tragbar ist, nicht zuletzt in Hinblick auf alle möglichen logistischen und finanziellen Nebenerscheinungen.

Es ist nämlich leicht, den Angehörigen zu raten, sie sollten sich doch an den Hauspflegedienst oder an die Grüne Notruf-Nummer der Seniorenhilfe wenden oder eine Pflegeperson suchen, die sie bei sich zu Hause aufnehmen können, damit sie die Pflege bewältigt. Die ersten Hinweise mögen zwar auch Erfolg haben, doch gerade der letzte ist oft unrealisierbar. Nicht einmal die Tagesstätten verfügen derzeit über angemessene Strukturen für bestimmte Bedürfnisse.

Es gibt aber die Möglichkeit, die Kranken zeitweilig in einer passenden Struktur unterzubringen, damit man sich eine Zeit lang Erleichterung verschaffen kann: Ein guter Rat, den man beherzigen und besonders im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit ohne Schuldgefühle nützen sollte! Schließlich bleibt noch das Altenheim. In dieser Hinsicht wäre manches Vorurteil abzubauen, und wenn man sich einmal zu dieser Entscheidung durchgerungen hat, heißt die Antwort meistens: „Warteliste“.

Und die Medikamente? Noch ist kein Medikament entdeckt worden, das diese Krankheit heilen könnte! Eines Tages vielleicht… Wie es heute steht, muss man mit dieser Krankheit fertig werden, die immerhin noch nicht die schlimmste aller Krankheiten ist, auch wenn sie Frustrationen und Streitigkeiten unter den pflegenden Angehörigen und Aggressivität bei den Kranken auslöst: Man sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass der/die Kranke Streit und Wutanfälle viel schneller vergisst als der/die Betreuerln.

Unsere Gesellschaft ist aus der Hoffnung heraus entstanden, Ihnen eine nützliche Hilfestellung bieten zu können, die dem Verständnis von selbst Betroffenen entspringt.

Tipp für Angehörige

Vergiss dich selbst nicht!
Einen Alzheimerkranken zu versorgen, kann eine anspruchsvolle Aufgabe sein. Dabei vergessen wir oft uns selbst und unsere Gesundheit. Wenn Sie daran Interesse haben, kontaktieren Sie uns bitte unter der E-Mail-Adresse info@asaa.it.

  • Verlust des Kurzzeitgedächtnisses
  • Schwierigkeiten beim Erfüllen der alltäglichen Pflichten
  • Schwierigkeiten, sich an passende Begriffe und Wörter zu erinnern
  • Orientierungsstörungen im zeitlichen und räumlichen Bereich
  • Vermindertes oder schlechtes Urteilsvermögen bei mangelnder Konzentration
  • Schwierigkeiten beim Rechnen, beim Erledigen von Bank- und Postformalitäten
  • Verlegen und Suchen von Gegenständen
  • Verhaltensstörungen
  • Persönlichkeitsveränderungen
  • Antriebslosigkeit

Die Kranken können in bestimmten Situationen überreagieren oder aggressiv werden, obwohl nicht der geringste Anlass dafür gegeben wäre. Es ist das besondere Krankheitsbild, das solche unverständlichen Reaktionen hervorruft: Sie sind die Folge von Verwirrtheit, Aufregung, Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit. Aber gerade daran können die Angehörigen die ersten Zeichen dieser Krankheit erkennen. Sie sollten sich aber vor Augen halten, dass solche Überreaktionen oder die Aggressivität der Kranken nicht absichtlich gegen Familienangehörige oder Betreuungspersonen gerichtet sind.
Es ist daher das Beste, den Vorfall sofort zu vergessen und nicht beleidigt zu reagieren. Denn auch die Kranken erinnern sich kurze Zeit später nicht mehr daran.

Die folgenden Ratschläge sollten der Belastbarkeit der Betreuenden und der Krankheitsphase des Patienten angepasst werden:

  • Reagieren Sie möglichst stets ruhig und gelassen.
  • Schimpfen Sie nicht mit den Kranken oder „bestrafen” Sie sie nicht – es wäre völlig nutzlos.
  • Versuchen Sie herauszufinden, was die Überreaktion hervorgerufen hat. Wenn Sie keinen ersichtlichen Grund finden, versuchen Sie die Kranken abzulenken.
  • Über Ihre Ängste und Fragen sollten sie mit anderen sprechen, um den Stress abzubauen. Sie würden ihn sonst unbewusst auf die Kranken übertragen.
  • Sie sollten versuchen, die Verantwortung und die Pflege nicht alleine zu tragen. Teilen Sie sie nach Möglichkeit mit anderen Angehörigen oder Vertrauenspersonen. Akzeptieren Sie die Grenzen Ihrer Belastbarkeit! Sonst werden auch Sie bald ein Pflegefall, und wem wäre damit gedient?
  • Ein ruhiges und familiäres Umfeld, täglich wiederholte feste Rituale im Tagesablauf können aggressives Verhalten weitgehend verhindern.
  • Stellen Sie Fragen so, dass der/die Kranke nicht wählen muss: nicht „Willst Du schlafen oder lieber spazieren gehen?” (Wählen kann Aufregung verursachen!), sondern „Willst du schlafen?”…. „Gehen wir spazieren?”…
  • Auch wenn mehrere unbekannte oder kaum bekannte Personen im Raum sind oder von den Kranken Fertigkeiten verlangt werden, deren Ausführung sie vergessen haben, könnte sie das überfordern und eine aggressive Reaktion auslösen.
  • Man sollte „brenzlige” Situationen möglichst von vornherein vermeiden (Sicherheit vermitteln und ablenken).
  • Den Kindern offen und ehrlich sagen, dass die Oma, der Opa, die Tante …krank sind und sich deshalb zunehmend seltsamer benehmen.
  • Richtige körperliche Angriffe durch Patienten kommen sehr selten vor. Sollte es dennoch geschehen, sofort jemanden zu Hilfe rufen und umgehend den Arzt um Rat fragen.
  • Das Gefühl der Angst und Unsicherheit bringt die Kranken immer wieder dazu, die Angehörigen oder fremde Personen zu beschuldigen, absichtlich Gegenstände zu verstecken oder zu stehlen. Es hat keinen Sinn, die Kranken deswegen zu schimpfen. Sie sollten suchen helfen und beliebte Verstecke im Auge behalten.
    Besser wäre es, von Fall zu Fall vorzusorgen.
  • Manchmal kommt es vor, dass Kranke die Aggressivität gegen sich selbst richten, vor allem, wenn sie sich den Anforderungen der Betreuungsperson nicht mehr gewachsen fühlen. Es ist immer ganz wichtig, dass man dann die Kranken beruhigt (mit Worten oder auch nur mit Gesten) und vor allem nicht darauf beharrt, dass sie die Anordnungen ausführen.

Der schrittweise Verlust der Fähigkeit, sich den anderen mitzuteilen und Beziehungen zu knüpfen, ist für die Angehörigen und den/die Patienten/in selbst jenes Stadium der Krankheit, das am schwersten zu ertragen ist: sei es, weil die Kranken sich immer schlechter ausdrücken können, sei es weil die betreuenden Angehörigen dadurch ihre reellen Bedürfnisse oft nur sehr schwer erkennen können.

Die folgenden Ratschläge sollen deshalb eine Hilfe sein, um das Miteinander Sprechen und das Verstehen so lange als möglich zu erhalten.

  • Die Sprache ist nicht die einzige Form der Mitteilung.
    Gesichtsausdruck, Körpersprache und ein besonderes Verhalten können den Kranken oft mehr helfen: so z.B. auch der Tonfall, die Stimmlage oder der Körperkontakt, mit dem sich die betreuende Person ihnen nähert. Gerade wenn die Krankheit fortschreitet, kommt es immer mehr darauf an, wie man etwas sagt, nicht was man sagt.
  • Den Kranken sollte man immer direkt in die Augen schauen, sei es, wenn man ihnen zuhört, sei es, wenn man selbst mit ihnen spricht.
  • Es ist (gewöhnlich) besser, nahe herankommen, wenn man mit den Kranken spricht (außer, sie rücken selbst wieder ab): So entsteht ein Gefühl der Vertrautheit.
  • Sprechen Sie langsam und deutlich und benutzen Sie einfache Wörter. Ihre Stimme sollte beruhigend klingen, um die Kranken nicht in Aufregung zu versetzen.
  • Behandeln Sie die Kranken immer mit Respekt – nie wie ein Kleinkind!
  • Seien sie darauf vorbereitet, dass Sie immer wieder die gleichen Dinge wiederholen müssen. Bilden Sie einfache Sätze und üben sie keinen Druck aus, wenn Sie den Kranken Anordnungen geben. Stellen Sie die Fragen so, dass sie mit einem einfachen Ja oder Nein oder gar nur mit einem Kopfnicken antworten können.
  • Niemals die Geduld verlieren, wenn der/die Kranke zum x-ten Mal dieselbe Frage stellt oder den gleichen Satz wiederholt.
  • Niemals im Beisein des/der Kranken mit anderen Personen über ihn/sie sprechen!
  • Lassen Sie die Kranken immer zuerst versuchen, sich Ihnen mitzuteilen, ohne ihnen selbst gleich den richtigen Ausdruck in den Mund zu legen.
  • Geben Sie den Kranken das Gefühl, dass Sie sie verstehen und dass sie am täglichen Geschehen teilnehmen. Damit erzeugen Sie ein Gefühl der Zugehörigkeit und verhindern so (vielleicht) unendliche Fragen.
  • Halten Sie sich zurück, wenn er/sie etwas falsch macht. Kritik oder Vorwürfe könnten die Kranken nur noch mehr verwirren und aggressiver werden lassen, wenn ihnen ihre Fehler immer wieder bewusst gemacht werden.
  • Versuchen Sie, so einfach wie möglich die realen Tatbestände zu vermitteln, wenn der/die Kranke Traum und Wirklichkeit, Vergangenes und Gegenwärtiges nicht mehr unterscheiden kann. Lachen Sie nicht darüber!
  • Sorgen Sie dafür, dass das Umfeld ruhig ist (kein Lärm, Unruhe, lautes Radio usw.) Die Kranken brauchen Ruhe.
  • Lachen sie mit ihnen, sooft sie können! Fröhlichkeit ist häufig die beste Medizin!

Für eine Harninkontinenz kann es mehrere Ursachen geben (z.B. eine Blasenentzündung, eine Blasenschwäche…). Fragen Sie auf jeden Fall den behandelnden Arzt um Rat.

Wenn die Harninkontinenz jedoch eine Folge der Alzheimerkrankheit ist, dann kann man sie leider nicht heilen. Sie können aber einige Ratschläge befolgen, um dieses Problem etwas zu entschärfen.

  • Begleiten Sie den Kranken/die Kranke in regelmäßigen Abständen (etwa alle 2 Stunden), vor allem aber sofort nach dem Aufwachen und kurz vor dem Schlafengehen auf die Toilette.
  • Lernen Sie die Anzeichen kennen, bei denen ein Gang auf die Toilette fällig wird.
  • Kleiden Sie den Kranken/die Kranke so, dass er/sie beim Öffnen von Knöpfen oder beim Ausziehen nicht behindert wird.
  • Sorgen Sie dafür, dass die Toilette freundlich wirkt und leicht zugänglich bzw. leicht erkennbar ist (evtl. ein Schild an der Tür anbringen!).
  • Es ist jedenfalls ratsam, Sofas, Kissen und Decken mit einem wasserdichten Tuch oder mit einem waschbaren Stoff zu schützen.
  • Es wäre empfehlenswert, entweder Windeln oder Windelhosen zu benutzen.
  • Geben Sie dem/der Kranken 2 bis 3 Stunden vor der Nachtruhe nur mehr sehr wenig bis gar nichts mehr zu trinken.
  • Schützen Sie die Matratze mit einer undurchlässigen Unterlage. Achten Sie aber darauf, dass der/die Kranke damit nicht in Berührung kommt.
  • Halten Sie die Haut des/der Kranken sauber und trocken.
  • Es ist wichtig, dass man erkennen lernt, wann die Kranken Hilfe nötig haben. Auch die betreuende Person sollte dazu angehalten werden.
  • Legen Sie jede falsche Scham und Hemmung ab und denken Sie daran, dass die Situation für die Kranken mindestens ebenso demütigend und schwierig ist!

Außergewöhnliche Erregungs- und Aggressionszustände können auf Schmerzen, Durst, Hunger oder anderes Unwohlsein hindeuten. Im Folgenden versuchen wir, auf die häufigsten Fälle einzugehen.

Antriebslosigkeit und Angst

Es ist ratsam, die Kranken durch Strategien zu begleiten, die sich ständig dem Fortschreiten der Krankheit anpassen. Jede nur mögliche Beteiligung der Betroffenen ist also nützlich: Die Kranken sollten nicht unter einer Glasglocke abgeschirmt gehalten, sondern im Gegenteil dazu angeregt werden, das zu tun, was sie noch können. Wenn allerdings hartnäckige Depressionen auftreten, wäre der Arzt zu konsultieren.

Bei Angstzuständen sollte man:

  • die Kranken beruhigen, ihnen Sicherheit vermitteln;
  • sich nie über sie lustig machen oder sie barsch auf die Realität hinweisen, die sie „vergessen” haben.

Austrocknen

Austrocknen (durch Flüssigkeitsmangel): Jeder Mensch nimmt gewöhnlich eineinhalb Liter Flüssigkeit am Tag zu sich. Bei Hitze ist die Gefahr des Austrocknens natürlich höher. Flüssigkeitsmangel lässt sich wie folgt feststellen:

  • Wenn man die Haut etwas zusammendrückt, bleiben Falten stehen, und die Elastizität der Haut ist deutlich verringert;
  • die Zunge verliert ihre rote Farbe und bekommt einen weißlichen, oft auf der ganzen Oberfläche gefurchten Belag. Einerseits ist also darauf zu achten, dass die Kranken genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. Doch das kann auch zu erhöhtem Alkoholkonsum führen. Ohne Verbote zu äußern, sollte man dann vorsichtshalber den Wein mit Wasser „verlängern”.

Schlaflosigkeit

Schlaflosigkeit tritt häufig bei Alzheimer-Patienten auf, da sie Tag und Nacht verwechseln und jedenfalls nachts oft aufstehen. Folgende Ratschläge können helfen:

  • tagsüber für ausreichende Bewegung sorgen, evtl. eher einen Spaziergang als ein Nachmittagsschläfchen machen;
  • abends zuckerhaltige Speisen meiden und die Flüssigkeitsaufnahme reduzieren (das ist kein Widerspruch zum oben Gesagten, denn der Tag ist lang);
  • den Arzt nach geeigneten Therapien fragen, aber sonst keine Einschränkungen vornehmen.

Verstopfung

Die Verdauungsrhythmen sind von Mensch zu Mensch verschieden.
Nur in äußersten Fällen ist es ratsam:

  • den Anteil an ballastreicher Nahrung zu erhöhen (Vollkorn, Gemüse usw.);
  • den Arzt nach einem Abführmittel zu fragen.

Appetitlosigkeit

Alzheimer-Patienten können auch auf Grund einfacher Verhaltensstörungen jedes Hungergefühl verlieren. Daher

  • sollten die Mahlzeiten einer festen Regel folgen: gleiche Zeit, gleicher Raum, gleicher Sitzplatz etc.;
  • bei Schluckbeschwerden das Essen zerkleinern, doch dafür die Konsistenz erhöhen (keine reine Breinahrung!);
  • wenn die Handhabung des Bestecks schwierig wird, auch mit den Händen essen lassen;
  • Lätzchen wie bei Kleinkindern vermeiden
  • besser sind größere Servietten, wenn zu viel danebengeht.

Zähne

Vorbeugung ist wichtig, denn der Besuch beim Zahnarzt ist noch viel unbequemer. Also sollte man sich versichern, dass eine sorgfältige Mundhygiene stattfindet.

Sehen und Hören

Kontrolle ist angebracht, wenn die Kranken nicht lesen oder fernsehen wollen (obwohl sie das noch könnten), oder wenn sie auf Anreden keine Antwort geben.

Wundliegen

Wunde Stellen können an Punkten auftreten, die ständig mit Bett oder Stuhl in Berührung sind. Man sollte also:

  • die Position so oft wie möglich verändern, damit der Körper nicht immer dieselben Stellen belastet;
  • Spezialmatratzen und -kissen gegen Wundliegen anschaffen.
  • Massage an den kritischen Stellen fördert die Durchblutung und hält die Haut elastisch.
  • Beim Auftreten erster Abschürfungen und Risse sofort den Arzt konsultieren, um zu vermeiden, dass sich richtige Wunden bilden.

Medikamente

Es ist wichtig, die Therapie aufmerksam zu beobachten, um selber zu verstehen, was damit bezweckt wird, und den behandelnden Arzt verständigen zu können, falls Veränderungen auftreten. Jedenfalls ist daran zu erinnern, dass jede Übertreibung schadet – Medikamentenmissbrauch verursacht Unwohlsein!

 

Denken Sie daran, dass ein guter Allgemeinzustand und feste Gewohnheiten jedenfalls zum Wohlergehen der Kranken beitragen (und dadurch auch Ihre eigene Arbeit erleichtert wird!)

Ein gleichbleibender, gewohnter Tagesablauf reduziert die Entscheidungen, die die Kranken selbst treffen müssen: Dadurch verringern sich ihre Angstzustände, und es steigt die Sicherheit, den Alltag bewältigen zu können. In jedem Fall ist es aber wichtig, dass sie so lang wie nur möglich selbständig bleiben, daher sollte man ihnen helfen,
ihre eigenen, wenn auch verminderten, Fertigkeiten zu nützen, Fehler, die ihnen dabei unterlaufen, übersehen und ihre Tätigkeiten möglichst erleichtern.

Die Wohnung sollte nach Möglichkeit umgestaltet werden, um optimale Sicherheit zu garantieren; also sind Hindernisse, die die Bewegung beeinträchtigen, zu entfernen, dasselbe gilt für scharfe Kanten.

Die Haustür sollte abgesperrt sein und keinen unbeobachteten Ausgang erlauben; am besten wäre ihre „Tarnung”. Die Kranken sollten aber jedenfalls immer einen Zettel mit Telefonnummer, Namen und Adresse bei sich tragen.

Die anderen Türen der Wohnung sollten mit Erkennungssymbolen versehen sein, besonders die Tür zum Badezimmer. Auf keinen Fall den Schlüssel innen stecken lassen!

Das Badezimmer/WC sollte natürlich am leichtesten auffindbar und erkennbar sein; nachts könnte dort evtl. ein Licht brennen. Badewanne und Dusche (letztere ist vorzuziehen!) sollten mit Haltegriffen und rutschfesten Unterlagen ausgestattet sein; ratsam wäre auch ein Hocker, und die Wassertemperatur sollte auf maximal 40 Grad eingestellt werden, um Verbrühungen zu vermeiden.

In der Küche sind Sicherheitsvorrichtungen für den Gasherd bzw. Elektroherd einzubauen; Zündhölzer und spitze Gegenstände sowie scharfe Messer sollten entfernt werden.

Das Bett darf nicht zu hoch sein; auf Bettvorleger wäre besser zu verzichten. Auch bewährt sich eine schwache Nachtlampe (manche Kranke haben Angst vor der Dunkelheit).

Fenster und Balkontüren sollten mit Schlössern versehen und abgesperrt werden können. Für Drinnen und Draußen sind Schuhe mit Gummisohlen anzuraten.
Höchste Vorsicht bei Rauchern/Raucherinnen: Zigaretten können Brände verursachen – Kranke also nie ohne Aufsicht rauchen lassen!

Giftige und gefährliche Substanzen wie Putzmittel, Medikamente usw. müssen auf jeden Fall an einem sicheren Ort verwahrt werden.

Wenn die Wohnung über eine Innentreppe verfügt, sollte diese auf beiden Seiten mit Handläufen, rutschfesten Stufenbelägen und einer Beleuchtung versehen sein; die erste und die letzte Stufe wären evtl. besonders zu kennzeichnen.

Alzheimer-Kranke sind körperlich normal und erfreuen sich oft bester Gesundheit.

  • Die Ernährung sollte jedenfalls ausgeglichen und vielseitig sein. Zu vermeiden ist eine monotone Ernährung ohne Gleichgewicht der Nährstoffe. Die Kost sollte Appetit anregend zubereitet und angerichtet sein, um einladend zu wirken. Zu starke Geschmacksstoffe wie Knoblauch und Zwiebeln sind besser zu vermeiden.
  • Man sollte täglich 1,5 – 2 Liter Flüssigkeit trinken, was 8 – 10 Tassen entspricht. Empfehlenswert sind Leitungswasser, Mineralwasser, mit Wasser verdünnte Fruchtsäfte, Kräuter- und Früchtetees. Ungeeignet, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken, sind dagegen Kaffee, grüner und schwarzer Tee, Milch und alkoholische Getränke. Es kann von Vorteil sein, sich an einen täglichen Getränkeplan zu halten, um nicht zu wenig Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Besondere Aufmerksamkeit erfordert, wer an Erbrechen, Durchfall oder Diabetes leidet bzw. harntreibende oder abführende Mittel einnimmt. Durch Schwitzen wird in Hitzeperioden mehr Flüssigkeit ausgeschieden.
  • Man sollte täglich 5 – 6 kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen. Energiegleichgewicht und Ernährungsstatus sollten einander entsprechen.
  • Die Proteinzufuhr sollte zur Hälfte tierischen Ursprungs (Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte) und zur Hälfte pflanzlichen Ursprungs sein (Hülsenfrüchte, Getreide, Kartoffeln).
  • Die richtige Menge an Stärke in den Nahrungsmitteln (Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln) sichert die Energiezufuhr.
  • Tierische Fette (Butter, Schmalz, Rahm) sollten durch Pflanzenöle (kalt gepresstes Oliven- oder Samen Öl) ersetzt werden.
  • Vitamine: Eine vitaminreiche Kost, besonders die Aufnahme der Antioxidantien A, C und E ist wichtig, um die freien Radikalen und das Altern des Gehirns zu bekämpfen. Um genügend Reserven davon anlegen zu können, sollte man viel frisches Obst und Gemüse der Saison, Milch und Milchprodukte sowie Fisch zu sich nehmen. Vitamin E ist in Trockenfrüchten in hoher Menge vorhanden (Vorsicht-Trockenfrüchte sind sehr kalorienreich!), in kalt gepresstem Olivenöl und in Samen Öl. Wichtig ist auch die Zufuhr an Vitamin B12, das die Außenhaut der Nervenzellen anregt und eine gute Gehirnfunktion erhält. Es findet sich in Nahrung tierischen Ursprungs wie Fleisch, Fisch und Käse.
  • Mineralsalze: Täglich sind 3 – 4 Portionen Milch und Milchprodukte ratsam, da sie Kalzium enthalten, das der Entkalkung der Knochen vorbeugt.
  • Vorsicht bei Speisesalz – übermäßiger Gebrauch kann den Flüssigkeitsentzug verstärken.

 

Probleme bei der Nahrungsaufnahme verstärken sich mit dem Fortschreiten der Krankheit. So kann Nahrungsverweigerung auftreten, besonders, wenn die Kranken die Speisen als ungewohnt empfinden. Die Kranken vergessen evtl., dass sie bereits gegessen haben, sie haben Schwierigkeiten beim Gebrauch des Bestecks, beim Schlucken, oder sie leiden an Appetitlosigkeit. Um diesen Schwierigkeiten zu begegnen, sollte man darauf achten, dass die Kranken eine gewisse Selbständigkeit behalten und sie unterstützen, wenn sie selber essen wollen; gute Tischmanieren und Sauberkeit sollten dabei zweitrangig sein.

  • Schluckbeschwerden: feste und flüssige Kost abwechseln, zu harte, trockene Speisen vermeiden, Nahrungsmittel klein hacken oder, wenn nötig, pürieren. Saures wie Zitronensaft vermeiden, wenn Tendenz zu verstärkter Speichelbildung besteht.
  • Verstopfung: ballaststoffreiche Nahrung (Gemüse, Vollkornmehl, Haferflocken) oder Kleie, dazu genügend Flüssigkeit. Die Milchfermente im Joghurt unterstützen die Bakterien Flora und beugen der Verstopfung vor. Blähende Nahrungsmittel (Hülsenfrüchte, Kraut und Karfiol, frisches Brot) besser vermeiden.
  • Schlaflosigkeit: Die Hauptmahlzeit zu Mittag einplanen, um zu vermeiden, dass es in der Nacht zu Verdauungsproblemen kommt und, wenn nötig, die Flüssigkeitszufuhr am Abend einschränken, damit die Kranken nicht wegen Harndrang aufwachen.

Die Sachwalterschaft wurde mit Gesetz Nr. 6/2004 eingeführt. Sie ist eine Maßnahme rechtlichen Schutzes für all jene Personen, die auf Grund einer Krankheit oder einer momentanen oder permanenten Beeinträchtigung nicht mehr selbstständig imstande sind, ihre Interessen persönlicher oder vermögenstechnischer Natur wahrzunehmen.
Die Sachwalterschaft ist somit ein Instrument, mit dem einer schwachen Person eine andere beigestellt wird, die sie vertritt (indem sie für sie handelt) oder unterstützt (indem sie zusammen mit ihr handelt) und Maßnahmen zeitweiliger oder permanenter Natur ergreift, die gewisse Handlungen betreffen (z.B. Ansuchen um Unterstützung oder Beiträge bei öffentlichen Ämtern oder gegenüber Privaten zu stellen; steuer- oder verwaltungstechnischen Verpflichtungen nachzukommen; Bankverträge abzuschließen, Befunde, Krankenkarteien und weitere Informationen zum Gesundheitszustand einzuholen, wie auch die Einwilligung für gewisse Behandlungen zu geben). Voraussetzung für das Ansuchen um einen Sachwalter ist somit: Krankheit oder körperliche oder geistige Beeinträchtigung und die daraus folgende Unmöglichkeit, die eigenen Interessen wahrzunehmen.

Der Antrag um einen Sachwalter

Der Antrag um einen Sachwalter ergeht mittels Rekurs an das Vormundschaftsgericht des Ortes, an dem der Interessierte wohnt oder seine Zustelladresse hat. Der Rekurs muss sämtliche Informationen enthalten, damit der Vormundschaftrichter ein vollständiges Bild, sozusagen eine „Fotografie“ der betroffenen Person erhält. So müssen die Gründe für den Antrag auf Bestellung erklärt, die Situation dargestellt und auf die eventuellen Bedürfnisse und Wünsche des Betroffenen Rücksicht genommen werden. Dies gilt insbesondere, wenn eine gewisse Dringlichkeit besteht. In dringenden Fällen kann der Vormundschaftsrichter einen provisorischen Sachwalter ernennen, der ermächtigt wird, dringende Handlungen durchzuführen. In einem solchen Fall ergeht die Bestellung in kurzer Zeit. Bei einem normalen Verfahren ernennt der Vormundschaftsrichter innerhalb von sechzig Tagen nach Einreichen des Rekurses den Sachwalter.

Wer kann einen Rekurs einreichen?

Den Rekurs für die Bestellung eines Sachwalters können folgende Personen einreichen:
die betroffene Person selbst, der Ehegatte, die Person, die ständig mit dem Betroffenen in Gemeinschaft lebt, Verwandte bis zum vierten Verwandtschaftsgrad, verschwägerte Personen bis zum zweiten Grad, der Vormund oder Beistand, der Staatsanwalt und die Verantwortlichen der Gesundheits- und Sozialdienste, die direkt mit der Pflege und Betreuung der Person beschäftigt sind.

Was macht und über was entscheidet der Vormundschaftsrichter?

Nachdem der Vormundschaftsrichter den Rekurs gelesen hat, legt er mit einem Dekret das Datum des Verfahrens fest, während dessen die betroffene Person vom Richter angehört werden muss. Sollte die betroffene Person nicht imstande sein, sich an den Sitz des Vormundschaftsrichters zu begeben, ist es notwendig, eine ärztliche Bescheinigung vorzulegen, die dies bezeugt. Nur in diesem Fall kann sich der Richter, falls er es für notwendig erachtet, an den Ort begeben, an dem sich die betroffene Person aufhält.
Das Dekret des Richters ist jenes Dokument, welches dem Sachwalter die entsprechenden Befugnisse zuweist. Sollte sich der Zustand des Betroffenen, der zur Sachwalterschaft geführt hat, ändern, kann das Dekret abgeändert oder annulliert werden.

Der Sachwalter

Der Sachwalter ist die Person, die vom Vormundschaftsrichter ernannt wird, um einer Person in den Obliegenheiten des täglichen Lebens beizustehen, sie zu unterstützen und zu vertreten, wenn sie teilweise, für eine gewisse Zeit oder zur Gänze diesen nicht mehr nachkommen kann. Sollte die körperliche oder psychische Beeinträchtigung vorübergehend sein, kann die Bestellung auch befristet sein.
Bei der Wahl des Sachwalters muss der Vormundschaftsrichter immer den Willen des Betroffenen berücksichtigen. In Ermangelung von Hinweisen seitens des Betroffenen oder wenn schwerwiegende Gründe vorliegen, muss der Vormundschaftsrichter bei seiner Entscheidung, wenn möglich, folgende Personen berücksichtigen: den nicht gesetzlich getrennten Ehepartner, die Person, die ständig mit dem Betroffenen in Gemeinschaft lebt, den Vater, die Mutter, den Sohn oder die Tochter, den Bruder oder die Schwester, eine bis zum vierten Grad verwandte Person oder die Person, die der zuletzt verstorbene Elternteil mit Testament, öffentlicher Urkunde oder beglaubigter Privaturkunde namhaft gemacht hat. Der Vormundschaftsrichter kann, wenn er es für nötig erachtet, als Sachwalter auch eine andere geeignete Person (also nicht die oben genannten), eine Vereinigung oder Stiftung einsetzen. Seit dem Dezember 2009 hat das Land Südtirol (Abteilung für Familien und Sozialwesen) ein Verzeichnis jener Personen angelegt, die entsprechend ausgebildet und bereit sind, ehrenamtlich eine Sachwalterschaft zu übernehmen. Das Verzeichnis wird vom Amt für Menschen mit Behinderung und Zivilinvaliden geführt.

Die Befugnisse des Sachwalters

Die Befugnisse des Sachwalters sind aus dem Ernennungsdekret und den eventuell darauffolgenden Ermächtigungen des Vormundschaftsrichters ersichtlich. Der Sachwalter kann ermächtigt werden, der betroffenen Person beizustehen oder für sie zu handeln. Die Festlegung der Befugnisse des Sachwalters sieht auch die Definition der Rechtshandlungen vor, die der Betroffene weiterhin selber vornehmen kann.
Der Sachwalter kann für den Betroffenen ausschließlich in jenen Fällen tätig werden, die ausdrücklich vom Vormundschaftsrichter vorgesehen worden sind.
Zweck der Sachwalterschaft ist nämlich, zugunsten des Betroffenen zu handeln und dabei seine Handlungsfähigkeit so wenig als möglich einzuschränken.

Die Pflichten des Sachwalters

Der Sachwalter muss:

  • Die Erwartungen und die Bedürfnisse des Betroffenen respektieren und, wenn möglich, ihn über die durchzuführenden Handlungen informieren. Sollte der Betroffene nicht einverstanden sein, muss der Vormundschaftsrichter informiert werden.
  • Seine Aufgaben für wenigstens zehn Jahre wahrnehmen (sollte der Sachwalter der Ehepartner, die in ständiger Gemeinschaft lebende Person, ein Vorfahr oder Nachkomme des Betroffenen sein, auch mehr als zehn Jahre).
  • Jährlich dem Vormundschaftsrichter einen Bericht über die durchgeführte Tätigkeit und die persönlichen und sozialen Lebensbedingungen des Betroffenen vorlegen.
  • Im Augenblick der Übernahme des Auftrags einen Eid ablegen, in dem er schwört, seinen Auftrag gewissenhaft und sorgfältig durchführen zu wollen.

Die Sachwalterschaft ist kostenlos

Der Sachwalter darf für seinen Auftrag kein Entgelt erhalten, jedoch kann ihm eine Rückerstattung für jene Spesen zuerkannt werden, die er für die Durchführung seiner Arbeit aufbringen musste. In einzelnen Fällen kann der Vormundschaftsrichter eine angemessene Entschädigung festlegen. Diese hängt vom Aufwand der Leistungen ab.
Aus der angemessenen Entschädigung und der Vergütung der Spesen darf aber nie ein Honorar entstehen.

Beendigung des Auftrags und Ersetzung

Die ermächtigten Personen können vor dem Vormundschaftsrichter auch einen begründeten Antrag stellen, den Sachwalter wieder abzuberufen oder zu ersetzen.
Die Sachwalterschaft endet unvermeidlich mit dem Ableben des Betroffenen. In diesem Fall ist der Vormundschaftsrichter sofort zu benachrichtigen.
Es müssen der Totenschein und ein abschließender Bericht über die bis zum Ende des Auftrags durchgeführte Tätigkeit vorgelegt werden.

Die Kosten des Verfahrens

Das Verfahren ist kostenlos. Der Rekurs kann persönlich eingereicht werden, also ohne Beistand eines Rechtsanwalts. Ausnahme bilden besondere Fälle persönlicher oder vermögensrechtlicher Natur. Das zuständige Amt, an welches man sich für Informationen und Beratungen zur Sachwalterschaft wenden kann, ist der Dachverband der Sozialverbände in Bozen.

Für Informationen

www.provinz.bz.it/de/dienste/dienste-kategorien.asp?bnsvf_svid=1007163

24. Soziales
Zuständige Verwaltungseinheit
24.3. Amt für Menschen mit Behinderungen

Landhaus 12
Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 1
39100 Bozen

T 0471 41 82 71
F 0471 41 82 99
menschen.behinderungen@provinz.bz.it
PEC: disabilita.behinderung@pec.prov.bz.it

www.provinz.bz.it/familie-soziales-gemeinschaft

Wir sind von Natur aus soziale Wesen, also darauf angewiesen, miteinander in Kontakt zu treten. Kommunikation setzt voraus, dass die Mitteilungen vom Absender und vom Empfänger gleichermaßen interpretiert und verstanden werden. Demenzkranke haben jedoch Schwierigkeiten sich mitzuteilen und ebenso Verständnisprobleme beim Empfang von Botschaften. Jeder (gesunde) Mensch kann Informationen, Gedanken, Gefühle und Stimmungen durch verbale Kommunikation vermitteln; ebenso werden aber durch die nicht-verbale Kommunikation, also die Körpersprache, Gefühlszustände und Verhaltensmuster ausgedrückt. Die Körpersprache kann das Gespräch unterstützen und begleiten, aber auch unterlaufen.
Bei der Kommunikation mit Demenzkranken ist daher besonders darauf zu achten, was wir vermitteln und wie wir kommunizieren (wollen), und was wir selbst von ihrer Kommunikation begreifen.

Hier einige Hinweise, wie verbale Kommunikation besser funktionieren kann:

  • Informationen einholen
    Einfache, klar formulierte Fragen stellen, nicht mehrere Dinge zugleich abfragen, Echo-Technik anwenden (Teile der Antwort wiederholen), richtig zuhören (Stille – Geduld), unterstützende Kommentare geben.
  • Eigenes Verständnis überprüfen
    Wiederholen (Wenn ich Sie richtig verstanden habe, …), umschreiben (Sie haben mir also gesagt, dass…)
  • Informationen geben
    Aufmerksamkeit wecken durch direkte Anrede (Liebe Frau X, sagen Sie mir…), langsam und deutlich formulieren, aber nicht lauter als gewöhnlich (!), Hinweise wiederholen und gliedern (zuerst das Abendessen, dann das Fernsehen…), Kleinkindersprache vermeiden (kann in den ersten Krankheitsphasen Aggressionen wecken)
  • Verständnis überprüfen
    Feedback und Meinung einholen, dabei aufmerksam zuhören (Vielleicht haben Sie noch Fragen? – Was halten Sie davon?)

Wenn die verbale Kommunikation im Lauf der Krankheitsentwicklung ihre Bedeutung verliert, wird die nicht-verbale Kommunikation immer wichtiger. Deshalb darf das Gespräch aber nicht abreißen; Pflegende sollen also nicht verstummen, sondern sich immer auch verbal an die Kranken wenden. Auch wenn sie gesprochene Botschaften immer weniger begreifen können, sind diese ein Zeichen von Zuwendung, und die Fähigkeit, die Körpersprache zu interpretieren, bleibt den Kranken sehr lange erhalten.
Diese Form der Kommunikation zu pflegen, regt die verbliebenen Fähigkeiten der Kranken an, mildert Verhaltensauffälligkeiten und kann dadurch das Zusammenleben erleichtern.

Dabei ist auf verschiedene Elemente zu achten:

Gesichtsausdruck

Am Mienenspiel lassen sich Gefühle ablesen, was die Kranken noch sehr lange intuitiv können. Daher muss der Gesichtsausdruck mit den verbalen Äußerungen übereinstimmen, damit die Kranken nicht verunsichert werden. Ein Lächeln wird jedenfalls noch bis in die letzten Stadien der Krankheit wahrgenommen und richtig interpretiert.

Blick

Im Gespräch mit Demenzkranken ist der direkte Blickkontakt, möglichst auf Augenhöhe, besonders wichtig: Dadurch vermitteln wir Interesse und Offenheit für die Belange des anderen. Wenn der/die Kranke sitzt, also nicht stehen bleiben und „von oben herab“ sprechen!

Gesten und Bewegungen

Ruhige Bewegungen und Gesten, die das Gespräch unterstreichen, wirken auch beruhigend. Um die Kranken nicht zu verunsichern, sollte man sich ihnen immer von vorne nähern (nicht überraschend von hinten). Gesten können die Kommunikation unterstützen, etwa dadurch, dass man vormacht, was man erreichen will (z.B. einen Gegenstand in die Hand nehmen).

Lautstärke und Redefluss

Manche Kranken sind geräuschempfindlich und fühlen sich durch lauten Tonfall bedroht. Daher ist darauf zu achten, sich beim Sprechen ruhig, in normaler Lautstärke (außer bei Schwerhörigkeit) und vor allem in nicht zu schnellem Sprechrhythmus an sie zu wenden.

Körperhaltung

Auch durch die Haltung unseres Körpers vermitteln wir Stimmungen und Verhaltensmuster. Lockere Haltung, offene Arme, entspanntes Sitzen auf der ganzen Stuhlfläche und direkter, dem Gegenüber zugewendeter Blick und Oberkörper signalisieren Interesse, Anteilnahme und Hilfsbereitschaft; verschränkte Arme, gesenkter oder abwesender, seitwärts gerichteter Blick, Sitzen auf der Stuhlkante wie kurz vor dem Davonlaufen deuten dagegen auf Desinteresse und Ungeduld und werden von den Kranken deutlich wahrgenommen.

Körperkontakt

Berührungen sind jedenfalls ein Zeichen betonter Intimität. Bei Demenzkranken ist diese Form der Kontaktaufnahme oft die letzte mögliche Kommunikation. Jedoch hat jeder Mensch seine eigenen Vorlieben: Manche macht zu enger Kontakt gleich nervös, andere wollen ständig berührt werden. Es gilt herauszufinden, worauf die Kranken jeweils am besten reagieren. Liebevolle Gesten (Umarmen, Streicheln, Küssen) werden gewöhnlich gern angenommen; auch die spontanen Gefühlsäußerungen der Kranken sollten akzeptiert werden. Achtung: Die Kranken sind sensibel, sie können unterscheiden, ob diese Gesten ehrlichen Gefühlen entspringen oder nicht.

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