DADO-Treffen in Berlin

Vor kurzem trafen sich die Vertreter/innen der Deutschsprachigen Alzheimer- und Demenz-Organisationen (DADO) zum Austausch

Anfang September 2022 begrüßte der Vorstand des hiesigen Vereins die Gäste aus Europa in Südtirol. Nun fand in Berlin das erste diesjährige Treffen statt. Alzheimer Südtirol Alto Adige ASAA ist seit Jänner 2020 Mitglied dieser grenzüberschreitenden Fachgruppe, die regelmäßigen Austausch pflegt – während der Corona-Pandemie allerdings nur online -, um wichtige gemeinsame Themen zu besprechen und anderswo entwickelte Problemlösungen kennen zu lernen bzw. weiterzugeben. Gemeinschaft ist dabei das Schlüsselwort, denn die aktuellen Probleme sind überall ähnlich und der umsichtige Umgang damit eine Herausforderung für alle. Deshalb werden auch gezielte Projekte im Austausch behandelt; als erstes erschien im Herbst 2020 der gemeinsam gestaltete „Sprachleitfaden Demenz“. Als weiteres aktuelles Thema wird demnächst der Vergleich der Demenzstrategien in den verschiedenen Ländern ins Auge gefasst.

Das Projekt „Junge Menschen mit Demenz – Handreichung“

Gemeinhin nimmt man an, dass die Alzheimer-Demenz wie viele andere Formen kognitiver Beeinträchtigungen ausschließlich Menschen im fortgeschrittenen Alter betreffen. Das entspricht allerdings nicht mehr, denn die Fälle von jüngeren Erkrankten nehmen in den letzten Jahren überall signifikant zu. Daher sind nun die drängendsten Themen der DADO-Gruppe im laufenden Jahr die Probleme der Menschen, die schon vor dem 65. Lebensjahr mit einer solchen Diagnose konfrontiert sind und oft noch mitten im Arbeitsleben damit fertig werden müssen. Wie bereits in Südtirol beschlossen, wurde also in Berlin die Erstellung eines neuen Grundsatzpapiers begonnen, das sich mit den Bedürfnissen der jüngeren Menschen mit Demenz, den vielen unterschiedlichen Schwierigkeiten, die sie und ihre Familien zu bewältigen haben, und mit den Herausforderungen einer angemessenen Betreuung befasst. Nicht zuletzt sollten in diesem Zusammenhang die Kranken selbst zu Wort kommen und ihre Vorstellungen einbringen können. In Berlin war deshalb Angela Pototschnigg aus Wien mit dabei, die als selbst Betroffene andere Jungerkrankte in informativen Gesprächen berät. Die ebenfalls früh erkrankte Simone S., die dem Beirat der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft angehört und in Berlin zur Fachgruppe stieß, war sich mit ihr darüber einig, was sie sich für sich und alle anderen Leidensgenoss/innen wünschen und was sie noch selbstständig in Angriff nehmen können und sollen. Auf Antrag des DADO-Vertreters aus Liechtenstein, Matthias Brüstle, der als Projektmanager sämtliche nötigen Dokumente der Mitglieds-Organisationen sammelte und einreichte, wird diese Zusammenarbeit sogar von der europäischen Erasmus-Stiftung unterstützt, was eine wichtige Anerkennung der gemeinsamen Vorhaben bedeutet. (ehm)

In Berlin dabei Foto (v.l.): Angela Pototschnigg (Wien), Johanna Püringer (Dachverband Demenz Selbsthilfe Austria), Simone S. (Berlin), Lydie Diederich (Alzheimer Luxemburg ALA), Edith Moroder (Alzheimer Südtirol Alto Adige ASAA), Matthias Brüstle (Demenz Liechtenstein), Gastgeberin Susanna Saxl (Deutsche Alzheimer Gesellschaft), Denis Mancini (Alzheimer Luxemburg ALA)

Impressionen vom DADO-Treffen

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