Wenn Ärzte unsicher bezüglich einer Diagnose sind, gibt ein PET-Scan eine klare Antwort

Dr. Alfred Buck, Nuklearmediziner und Mitbegründer von Positrigo erklärt, dass bei einer Demenzdiagnose heute die klinischen Untersuchungen weiterhin wichtig sind.

Dr. Alfred Buck, Nuklearmediziner und Mitbegründer von Positrigo erklärt, dass bei einer Demenzdiagnose heute die klinischen Untersuchungen am Anfang stehen. Die sind zwar nicht sehr spezifisch, aber notwendig für die weiteren Schritte. Es gibt zu diesem Zeitpunkt noch viele falsch positive Befunde bei Standardeinschränkungen wie Vergesslichkeit und Müdigkeit, er spricht von 30%. 

In Hinblick auf mögliche zukünftige medikamentöse Therapien, die sehr kostenintensiv sind und das Risiko von Nebenwirkungen mit sich bringen, muss der Einsatz solcher Medikamente sehr zielgerichtet erfolgen. Dies ist nur mit einer präzisen Diagnose möglich.

Dr. Buck sieht den zukünftigen Ablauf so: Wenn es wirksame Therapien gegen Amyloid oder irgend etwas anderes gibt, kann ein Screening der Bevölkerung über 60 Jahre mit einer PET Untersuchung nicht geleistet werden, weil die Kosten zu hoch und die Kapazitäten der PET-Scanner zahlenmäßig noch nicht reichen. Daher sollten zuerst Bluttests eingesetzt werden, wie sie heute bereits für den Nachweis von Amyloid bestehen. Da aber mit einer gewissen Anzahl an falsch positiven Resultaten zu rechnen ist, sollen jene Personen mit einem Nachweis von Amyloid noch eine PET Untersuchung bekommen. Diese Zahl an PET-Untersuchungen müsste dann zu bewerkstelligen sein.

„Auch für die Medikamente, die im Moment zur Verfügung stehen, ist eine 100%ge Diagnose mit minimal invasiven Methoden von Vorteil“, meint Dr. Buck.

Zukunft Diagnose Demenz

Der Diagnoseprozess im Bereich demenzieller Erkrankungen wird in Zukunft durch den Einsatz moderner Diagnoseverfahren sicherer und kürzer und sogar vor den ersten Symptomen möglich sein. Die dadurch gewonne Klarheit kann den Weg für frühzeitige Hilfen, Therapien und vorausschauende Maßnahmen ebnen. Doch gerade für jüngere Menschen mit kognitiven Einschränkungen gibt es in Südtirol kaum Angebote und Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung, Unterstützte Selbsthilfegruppen und Assistenz wie sie im Behindertenbereich praktiziert wird. 

Der Verein ASAA wird auch in diesem Jahr die Anliegen derer, die mit Demenz leben,  vertreten und sie weiterhin mit großem Engagement,  neuen Angeboten und Serviceleistungen unterstützen. 

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