12.08.2022
Hormoneller Einfluss
Die Zeitspanne zwischen dem Beginn des weiblichen Zyklus und den Wechseljahren kann das Risiko für eine spätere Demenzerkrankung beeinflussen.
Frauen, die spät zu menstruieren beginnen, haben ein 23% höheres Risiko, eine demenzielle Erkrankung zu entwickeln. Auch ein früher Beginn der Menopause vor dem 47. Lebensjahr erhöht das Risiko um 20%.
Schwangerschaften, die Einnahme der Anti-Baby-Pille sowie eine Hormonersatztherapie und der abnehmende Östrogenspiegel in den Wechseljahren werden in Zusammenhang mit der Tatsache gebracht, dass zwei Drittel der Demenzpatienten weiblich sind. Die Schutzfunktion von Östrogen, das auch im Hippocampus produziert wird, ist nach der Menopause stark eingeschränkt oder fällt gänzlich weg. Da bei der Alzheimererkrankung vor allem schädliche Veränderungen im Hippocampus und in der Großhirnrinde auftreten, scheint die Ursache für die Häufung von Demenz bei Frauen erkannt. Doch der Zusammenhang zwischen Hormonen und Nervenzellen im Gehirn ist noch nicht vollumfänglich geklärt. Gesichert ist, das speziell in dieser Lebensphase Stressfaktoren aus der Umwelt und dem Lebensstil die weibliche Gehirngesundheit negativ beeinflussen können. Vor allem bei Frauen begünstigt das Vorhandensein des Gens ApoE4 die Entwicklung von Gedächtnisproblemen sowie einer Hirnschrumpfung im mittleren Alter.
Doch nicht nur biologische Ursachen, sondern auch soziokulturelle Gründe wirken sich auf das erhöhte Demenzrisiko bei Frauen aus.
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