Ausgelaugten Pflegenden daheim gezielt unterstützen

Die Situation der Pflegenden daheim ist immer noch sehr angespannt

Im Bild von links nach rechts: Ergotherapeutin Alexandra Lutz, Ergotherapeutin Kathrin Malfertheiner, ASAA Präsident Ulrich Seitz, Ergotherapeutin Elisabeth Hofer und ihre Kollegin Verena von Egitz.

Der Verein Alzheimer Südtirol ASAA freut sich darüber, auf ein gut funktionierendes Netz von verschiedenen Therapeuten und Experten zählen zu können, die mithelfen, die immer noch sehr angespannte Situation der Pflegenden daheim zu verbessern.

Täglich erreichen uns Anfragen aus ganz Südtirol, denn zwischen langen Wartezeiten für die Pflegeeinstufung und Plätzen in den Seniorenwohnheimen, fehlen schlichtweg Entlastungsangebote landauf und landab. Immer öfters müssen wir auch tragische Fälle managen, wo Pflegende durch Tumorbehandlungen, Schlaganfällen oder orthopädischen Problemen, selbst ausfallen und das zu einer immensen Anspannung führt, erzählt Ulrich Seitz, Präsident der ASAA. Neben den Screenings und den psychologischen Leistungen, die der Verein anbietet, so Ulrich Seitz, zeigen sich vor allem beim Einsatz von  Validation und Ergotherapie Erfolge. Mit Alexandra Kaiser und Anna Fink, die seit Jahren mit dem Verein Alzheimer Südtirol zusammenarbeiten, und im Umgang mit Demenzkranken wichtige Erfahrung aufweisen, wurde nun in den letzten Monaten noch zusätzlich am flächendeckenden Angebot für Ergotherapie investiert. Sie ist bei Demenzerkrankungen wirksam und wird von den internationalen Leitlinien empfohlen, um die Alltagsfunktionen und die Lebensqualität von Betroffenen zu erhalten. Durch individuell angepasste Maßnahmen, wie das Training alltäglicher Handlungen, die Förderung von Wohlbefinden und die Beratung von Angehörigen, kann der Fortschritt der Krankheit verlangsamt und die Selbstständigkeit möglichst lange aufrechterhalten werden.

Ulrich Seitz erinnert, dass den Betroffenen im Lande vor allem bei folgenden Anliegen praktisch mit einem kostenlosen Einstiegspaket durch den Verein geholfen werden soll:

  • Erhalt der Alltagsfunktionen:
    Betroffenen unterstützen, alltägliche Handlungen wie Anziehen, Essen oder Körperpflege durchzuführen.
  • Förderung des Wohlbefindens:
    Spielerische, handwerkliche und gestalterische Aktivitäten sollen die Stimmung der Betroffenen verbessern und Erfolgserlebnisse ermöglichen.
  • Entlastung der Angehörigen:
    Auch pflegende Angehörige werden geschult, indem sie lernen, wie sie den Erkrankten am besten helfen können, und durch individuelle Beratung zur Reduzierung ihrer Belastung.
  • Anpassung des Umfelds:
    Hilfsmittel und Anpassungen für das häusliche Umfeld vorschlagen, um die Sicherheit zu erhöhen und die Handlungsfähigkeit zu fördern.
  • Kognitive Förderung:
    Erprobte Übungen zur Konzentration, Aufmerksamkeit und Erinnerungsarbeit können helfen, vorhandene kognitive Ressourcen zu nutzen und zu stabilisieren.

Weitere Schwerpunkte  derzeit sind die Aufklärung Interessierter, die sich nach den jüngsten Gerichtsurteilen, auf eine mögliche Klage für die Rückerstattung von beglichenen Heimkosten einlassen wollen. Hierzu hat der Verein Alzheimer Südtirol eine Checkliste erstellt, damit im Vorfeld abgeklärt wird, ob wirklich die Voraussetzungen für juridische Schritte gegeben sind, sowie die Vorbereitung von 3 Informationsabenden im Herbst/Winter, zu denen die Bevölkerung eingeladen wird. So werden am 13.11.2025 die Schmerztherapien und das Lebensende bei Demenz, am 19.11.2025 die Sturzgefahren bei Alzheimer-Patienten und am 10.12..2025 sämtliche Aspekte rund um die Patientenverfügung, jeweils ab 18 Uhr in Bozen kostenlos erläutert. Alle Informationen und Anmeldungen für Leistungen über info@asaa.it

Seitz: „Was wir weiterhin als engagierte Freiwillige tun werden, ist aufzuzeigen, dass unsere Gesellschaft weitreichendere Lösungen zu bereits von der Realität längst überholten Themen benötigt. Denn die wahre Herausforderung der Zukunft ist vor allem die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Ich persönlich würde mich freuen, wenn uns hierbei auch so genannte Frauennetzwerke und Vertreter und Vertreterinnen der zahlreichen Bürgergruppierungen „im Sich stark machen“ für eine angemessene Absicherung der Pflegenden ihre Nähe zeigen würden. Dabei darf ebenso nicht vergessen werden, dass es auch immer mehr Männer im Lande gibt, die sehr gut die Betreuung für eine schwerkranke Person im familiären Kontext schultern. Und noch was: nicht alles kann, muss und soll die Politik richten. Vieles steht immer noch in der Macht von uns einzelnen Individuen in der Gesellschaft“.

Vereinsnachrichten Nr.3 2025

Der Herbst ist eine so spannende Zeit....

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Über 11.000 Demenz-Erkrankte gibt es im Land, Tendenz steigend.

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